Alles dank der Möglichkeiten der Künstlichen Intelligenz - KI-Tutoren arbeiten individuell mit jedem Schüler und passen sich dessen Persönlichkeitsmerkmalen, Lerngeschwindigkeit, Interessen und vielen anderen Aspekten an. Darüber hinaus sammelt die künstliche Intelligenz riesige Erfahrungen im Unterrichten verschiedenster Nutzer, was selbst die professionellsten und erfahrensten Lehrer nicht haben.
Der Unternehmer und Microsoft-Gründer Bill Gates teilt die gleiche Meinung wie Hinton. Er ist überzeugt, dass, sobald Kinder mit KI-Nachhilfelehrern unterrichtet werden, die Notwendigkeit, die Schule zu besuchen, vollständig entfällt, ganz zu schweigen von Universitäten. "In diese Richtung arbeitet bereits der KI-basierte Khanmigo der Khan Academy", sagt Gates. "Er kann Mathematik, Naturwissenschaften und Geisteswissenschaften unterrichten - zum Beispiel quadratische Funktionen erklären oder mathematische Aufgaben für Hausaufgaben erstellen."
Der CEO der IU Group, dem Gründer der International University of Applied Sciences IU in Deutschland, Sven Schütt, ist überzeugt, dass durch die Integration von KI in das Bildungssystem die gesamte Dauer der Schul- und Universitätsausbildung erheblich verkürzt wird, etwa um ein Drittel.
Dennoch ist Hinton der Meinung, dass es nur einen Bereich gibt, in dem die universitäre Ausbildung entscheidend bleiben wird - die Wissenschaft. Innovative Forscher werden nicht in der Lage sein, bahnbrechende Entdeckungen zu machen oder neue Gesetze der Welt zu formulieren, wenn sie ausschließlich mit Hilfe von KI lernen. Laut Hinton ist dies unmöglich, weil wissenschaftliche Arbeit nur durch ständige Praxis, Durchführung von Experimenten und Überprüfung von Hypothesen erlernt werden kann. Die Möglichkeiten der Künstlichen Intelligenz sind dennoch begrenzt.